Freitag, 18. Dezember 2020

WMS-basierte Hintergrundkarten in Spatial Studio 20.1

Spatial Studio bietet ab der aktuellen Version 20.1 auch die Möglichkeit, eigene Hintergrundkarten auf der Basis von Web Map Services (WMS) zu verwenden. Wie das geht, möchte ich am Beispiel eines WMS der Freien Hansestadt Hamburg zeigen. Ziel ist es, in Spatial Studio frei verfügbare Daten (Open Data) als thematische Ebene (Layer) auf eine WMS-basierte Hintergrundkarte (Basemap) zu legen.
Um zu erfahren, welche Eigenschaften der WMS meiner Wahl hat, setze ich zunächst einen getCapabilities Aufruf (Request) auf den Dienst ab. Die Antwort (Response) ist ein XML Dokument mit detaillierten Informationen. Diese benötige ich für einen getMap Aufruf, der eine Karte als Bild (zusammengesetzt aus einzelnen Kacheln) zurückgibt. Der Aufruf setzt sich aus folgender Basis-URL und Parametern zusammen:

Basis-URL https://geodienste.hamburg.de/HH_WMS_DOP_belaubt
Bounding Box BBOX={bbox-epsg-3857}
WMS Version VERSION=1.3.0
WMS Aufruf REQUEST=GetMap
Koordinatenbezugssystem CRS=EPSG:3857
Bildbreite WIDTH=256
Bildhöhe HEIGHT=256
Bildformat FORMAT=image/png
Bildhintergrund BGCOLOR=0xA6CAF0
Bildtransparenz TRANSPARENT=FALSE
Thematische Ebene LAYERS=DOP_belaubt
Darstellung STYLES=

Auf die Basis-URL folgt zunächst in Fragezeichen, bevor die einzelnen Parameter verbunden durch das logische UND-Zeichen angehängt werden. Zusammengesetzt ergibt dies:

https://geodienste.hamburg.de/HH_WMS_DOP_belaubt?bbox={bbox-epsg-3857}&VERSION=1.3.0&REQUEST=GetMap&CRS=EPSG:3857&WIDTH=256&HEIGHT=256&FORMAT=image/png&BGCOLOR=0xA6CAF0&TRANSPARENT=FALSE&LAYERS=DOP_belaubt&STYLES=

Was auffällt, sind 2 Dinge:

  1. Zum einen wird derzeit vorausgesetzt, daß der Dienst das Koordinatenbezugssystem 3875 unterstützt. Das kann im getCapabilities Aufruf geprüft werden.
  2. Zum anderen ist die besondere Schreibweise für die Bounding Box abweichend von einem typischen getMap Aufruf. Hier wird ein nämlich Platzhalter verwendet, damit sich das spätere Kartenbild entsprechend der gewählten Zoomstufe und den Abmaßen für die Kartenregion anpassen kann.

Der getMap Aufruf kann jetzt in Spatial Studio hinterlegt werden. Dazu werden die Settings aufgerufen und anschließend Basemaps.

Spatial Studio Settings
Über Add Maps und Raster tiles kann jetzt der WMS hinzugefügt werden. Die Voransicht (Quick View) benötigt ein wenig Zoomen und Verschieben, da noch nicht automatisch auf das Kartenbild gezoomt und zentriert wird. 

Raster Tiles Basemap

Damit das Ganze auch in einem Projekt funktioniert, braucht es noch ein Detail. Die Domain der URL muß für die Verwendung im Browser freigeschaltet werden. Das passiert auch in den Settings mittels der Kachel Safe Domains. Zu den bereits vorhandenen Domains können beliebig weitere hinzugefügt werden. Mein WMS hat die folgende Domain:

https://geodienste.hamburg.de

Spatial Studio Settings Safe Domains

Hintergrundkarte und frei verfügbare Daten (meine thematische Ebene sind die Kitas in Hamburg - Quelle: Transparenzportal Hamburg) zusammen ergeben dann diese Kartendarstellung.

Spatial Studio Projekt
Probiert´s einfach mal aus.





Mittwoch, 9. Dezember 2020

ASK TOM Office Hours: Die Dezemberausgabe über Spatial Studio 20.1

Am 9. Dezember von 16 - 17 Uhr gibt es wieder eine Ausgabe der ASK TOM Office Hours mit Fokus auf Spatial Technologies.  Vorgestellt werden dieses Mal die neuen Funktionen in Version 20.1 von Spatial Studio. Über diesen Link geht es direkt zur Session.

Spatial and Maps in Oracle Database Office Hours

Wer die Session verpaßt, kann sich wie immer hinterher die Aufzeichnung anschauen.

Freitag, 4. Dezember 2020

Neue Version von Spatial Studio jetzt mit Unterstützung für 3D Tiles

Oracle´s Web-basiertes Werkzeug Spatial Studio steht seit dem 2. Dezember 2020 in der Version 20.1 zum Download zur Verfügung. 

Es wurden einige neue Funktionen eingebaut, wie: 

  • das gleichzeitige Hochladen mehrerer Datensets 
  • das Publizieren von Datensets
  • das Laden und Visualisieren von 3D Tiles mittels CesiumJS Plugin
  • das Laden und Visualisieren von Rasterdaten aus einer Oracle DB Instanz
  • das Visualisieren von Vektordaten entlang einer Zeitachse

Cesium Tileset von New York

Mehr Informationen zu den neuen Features gibt es in diesem Blog Post vom verantwortlichen Team, die vollständige Dokumentation hier.

Optisch wurden ein paar Änderungen vorgenommen, so u.a. am Layout der Anwendung und auf der Startseite. Die Administrationsseite wurde inhaltlich gruppiert. Über diese können nun eigene BaseMaps definiert und verwendet werden.

Im Oracle Marketplace gibt es die neueste Version von Spatial Studio aktuell noch nicht. Es ist aber sicher nur eine Frage der Zeit, bis es auch dort veröffentlich ist und direkt deployed werden kann.